Malstile, -technik

Die ersten Blüten-Bilder von Marlis Hoops sind in den frühen 90er Jahren entstanden, während sie sich unter Einfluss der japanischen Gartenkunst-Tradition intensiv mit der weitgreifenden Umgestaltung ihres umfangreichen Gartens befasste. Aus dem parallel laufenden Prozess zwischen tatkräftiger Gestaltung und reflexiver Wiedergabe in malerischer Form entstanden Bilder, die in der Reduktion Sinnbild und Sinnlichkeit einfingen. In der Darstellung des Blüteninneren wird der Betrachter zugleich mit dem wesentlichen des Objekts und der über-dimensionierten Perspektive überwältigt.

Marlis Hoops' leidenschaftlicher Liebe zur Natur und ihre eigene Reflexion durch das malerische Medium sind ihre ausdrücklichen Leitfäden durch das Leben, in dem sie weit geöffneten Auges die allgegenwärtigen Erscheinungen der Natur im Fokus ihres eigenen ästhetischen, auf Harmonie gerichtetes Kosmos wiederspiegelt. Die Darstellung ihrer Blumen ist eine photographische Momentaufnahme: längst verflüchtigt nach dem Schnappschuß, aufgehalten durch ihre Augen. Die Farben sind die Erinnerung an das Schauen auf die Blüte, bestimmen das Bild und die Komposition.

Ihre virtuose Lasurtechnik, die jeder Farbenschicht das Durch-scheinen unter der Oberfläche erlaubt, verleiht ihren Bildern das unerklärlichen Vibrieren in der Farboberfläche, nur im Original wahrnehmbar. In der Entwicklung ihrer malerischen Ausdrucksform zum Purismus hin, fand Marlis Hoops in der meditativen Naturdarstellung der japanischen Gärten einen Ansatz zum neuen malerischen Impuls.

Die japanische Gartenbaukunst zielte im Ansatz auf eine spirituelle Erhöhung durch Reduzierung der Er-scheinungs-formen. In diesem Ansatz mag Georgia O'Keeffe für Marlis Hoops wegweisend gewesen sein. Außerdem haben beide gemeinsam: die Liebe zur Natur Themen Ihrer Malerei sind Städtebilder, Landschaften und Pflanzen. Schwerpunkte der aktuellen Arbeiten sind die Verbindung Ästhetik-Natur, der Spiegel des heimischen Gartens, großformatige Blüten in ihrer Offenbarung, versucht sie so realistisch wie möglich auf die Leinwand zu bringen. Diese Arbeiten sind hier in der Ausstellung dargestellt.